Der Mallorca-Star rockt die Mosel – live auf sonnenklar.TV in „Die Fly & Help Show“ am Freitag, den 20. September, ab 18 Uhr. Im Exklusiv-Interview mit dem Reisesender verrät die Powerfrau vom Ballermann, was das Publikum des Flusskreuzfahrtschiffs MS Alena erwartet, warum sie Skandale und Alkohol kalt lassen, und wo sie am besten entspannen kann.
Am 20. September trittst Du in der „Fly & Help Show“ auf dem Mosel-Kreuzfahrtschiff MS Alena in Traben-Trarbach auf. Ist das als Mallorca-Star etwas Neues für dich?
Marry: Auf Kreuzfahrt- oder Partyschiffen habe ich schon öfters gesungen, aber es ist schon etwas Besonderes, wenn ich vor einem älteren Publikum auftrete. Zwar werden sich viele Gäste erstmal wundern, dass jetzt Partyschlager vom Bierkönig kommt, aber mir ist es ein Anliegen, zu zeigen, dass ich vielseitig einsetzbar bin.
Was heißt das genau?
Mich kannst Du auf dem Schützenfest buchen, auf einer Mallorca Party oder auch auf einem Schiff, ohne Angst zu haben, dass die Show unangenehm abdriftet. Im Grunde mache ich Gute Laune Partymusik, die auch das Ü50-Publikum anspricht.
Singst Du auch härtere Songs auf der MS Alena?
Eine gute Mischung aus Party- als auch Popschlagern. „Ohne dich“ von der Münchner Freiheit in meiner Coverversion, mit der ich meine Karriere begonnen habe, ist dabei. Aber auch eigene Hits, an denen ich mitgearbeitet habe, „Wir feiern den DJ“ und „Inselliebe“ werde ich singen.
Wie viele Auftritte hast Du denn zurzeit?
Im Sommer sind es schon bis zu 15 Auftritte im Monat, allein im Bierkönig auf Mallorca singe ich wöchentlich. Im Winter kommen Après-Ski-Events hinzu. Insgesamt sind es etwa 150 Auftritte jährlich.
Wo nimmst Du Deine Energie her, auch um auch noch Privatleben zu haben?
Das frage ich mich manchmal auch. Ich mache den Beruf jetzt seit 16 Jahren und hatte oft gar keinen Urlaub, weil ich die Buchungen alle mitnehmen oder die Veranstalter nicht enttäuschen wollte. Da habe ich immer durchgearbeitet. Jetzt bin ich mittlerweile vom Kopf her so eingestellt, mir auch nach mal eine Auszeit zu nehmen.
Deshalb freue ich mich, gerade mit Hund und mit meiner Mutter im Zillertal für fünf Tage entspannen zu können, ohne an Auftritte zu denken. Das ist zwar eher eine Ausnahme, aber gut, um meine Erkältung auszukurieren.
Gibt es zurzeit dann eher Tee statt Bier?
Ich trinke generell fast gar keinen Alkohol, außer ab und zu mal einen Hugo. Mehr als ein Glas davon und ich bin beschwipst (lacht). Wenn ein Fan nach einem Konzert mit mir auf einen Jägermeister anstoßen will, mache ich das natürlich mit. Aber außer in den Songtexten komme ich mit Bier kaum in Berührung. Es schmeckt mir nicht besonders, also lasse ich es. Auf der Bühne nehme ich immer mit Wasser oder Cola Zero vorlieb.
Ist Alkoholabstinenz für eine Partyschlagersängerin nicht kontraproduktiv?
Ich mache Partyschlager nicht, um mich zu betäuben, sondern aus Leidenschaft. Ich werde oft gefragt, wie ich das ohne Alkohol aushalte, und ich sage dann: Weil ich meinen Job gerne mache. Davon abgesehen erwartet der Veranstalter, dass ich zu 100 Prozent meine Show abliefere und nicht oben auf der Bühne lalle oder runterfalle.
Es gibt ja sehr viele Mallorca Songs, die sogar Skandale hervorgerufen haben, ob von Mickie Krause oder auch „Layla“. Wie stehst Du dazu?
Das lässt sich auch von der positiven Seite betrachten: „Layla“ zum Beispiel hatte eine so große Aufmerksamkeit wie noch kein Song vorher. Den kennt jeder – von einer 75-jährigen Großmutter, die ich mal getroffen habe, bis hin zu den Kids. Wahnsinn, welche Reichweite der Song überhaupt bekommen hat, davor ziehe ich meinen Hut.
Und Du wurdest nie kritisiert für Deine alkoholgetränkten Songs?
Ich selbst bin immer skandalfrei geblieben, habe weder blank gezogen noch den Ausschnitt nach oben gepusht oder irgendetwas forciert, nur um in der Branche weiterzukommen. Mein Bestreben war es lediglich, immer hart und viel zu arbeiten, und auf das Image zu achten, dass es nicht in eine unschöne Richtung geht. Bodenständigkeit ist mir wichtig.
Wie stehst Du denn zu anzüglichen oder alkoholverherrlichenden Schlagertiteln?
Man darf nicht alles so ernst nehmen. Partyschlager allgemein und das Geschäft am Ballermann sind mit einem gewissen Augenzwinkern zu betrachten. Deshalb singe ich „Don’t worry, Besoffen“ etwa mit einem verschwitzten Lächeln auf der Bühne.
Es geht nicht darum, zu sagen, ihr sollt jetzt alle kotzen oder besoffen sein, sondern die Sorgen, die Politik und schlimmen Nachrichten für ein paar Stunden vergessen zu machen. Die Leute singen mit, weil sie es lustig oder cool finden, gemeinsam zu feiern und die Texte zu kennen. Darum mag ich es nicht, wenn die Gesellschaft direkt wieder alles auseinanderpflückt und negativ hinterfragt. Wir sind Entertainer, Botschafter der guten Laune und haben die Aufgabe, das Publikum mitzuziehen.
Möchtest Du Partyschlager ewig machen?
Wenn irgendwann das Publikum mich nicht mehr sehen will, oder ich mich zu alt fühle, würde ich mich wieder in die Popschlager-Richtung bewegen, was sich in den ersten Jahren auch gemacht habe.
Bedeutet Mallorca für Dich manchmal auch Urlaub?
Auf jeden Fall. Ich mag die Mischung ganz gerne, nicht nur am Ballermann zu sein. Wenn es die Zeit vor oder nach den Auftritten zulässt, miete ich mir deshalb gerne ein Auto und grase die Insel ab. Ich bin zum Beispiel sehr gerne in Pollença, Alcudia oder Santanyí unterwegs, wo ich dann in einer Bucht Halt mache oder in einem gemütlichen Strandlokal mit Blick aufs Meer sitze.
Wo entspannst Du sonst am besten?
Ich liebe die Natur und die Berge, gehe gerne spazieren oder E-Bike fahren. Meistens reicht es mir aber oft, auf einer Hütte zu sitzen und die Idylle um mich herum auf mich wirken zu lassen
Und für „Fly & Help“-Stiftungsgründer Reiner Meutsch bist Du auch gerne unterwegs?
Wenn Reiner anruft, bin ich immer gerne dabei. Meistens sind es Musikauftritte, aber letztes habe ich bei einem Benefiz Fußballspiel in Koblenz teilgenommen. Mick Jaggers Neffe, Schäfer Heinrich und andere Promis haben gegen ein Team aus früheren Profis gespielt. Ich war die einzige Frau auf dem Platz – und auch wenn ich kein Tor erzielt habe, habe mich ganz wacker geschlagen.
Das Interview führte Steffen Wulf. © Die Verwendung des Interviews oder von Zitaten daraus ist nur in redaktionellem Zusammenhang mit sonnenklar.TV kostenfrei möglich.
