Verstärkt kommt es immer wieder im Flugzeug zu verbalen Belästigungen, Missachtung von Anweisungen und zu physischer Gewalt. Die Internationale Air Transport Association (IATA) spricht im Jahr 2024 von mindestens einem Vorfall pro 395 Flüge. Solche Zwischenfälle werden „Air rage“ genannt und diese stören nicht nur den Flugbetrieb, sondern gefährden auch die Sicherheit an Bord. Oftmals müssen Piloten wegen solcher Ausraster Flüge abbrechen oder sogar Zwischenlandungen einlegen. Frankreich geht nun mit deutlich härteren Strafen gegen eskalierende Passagiere im Flugzeug vor.
Hohe Geldbußen bis zu Freiheitsstrafe
Ab sofort sind Airlines mit Sitz in Frankreich angewiesen, jegliches Fehlverhalten von Fluggästen dem französischen Verkehrsministerium zu melden. Dieses erfasst den Vorfall dann in einer dafür neu angelegten Datenbank. Der negativ aufgefallene Fluggast muss mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro rechnen. Bei Wiederholungstätern kann sich dieser Betrag durchaus verdoppeln. Es muss sogar mit einem mehrjährigen Flugverbot gerechnet werden und schwerwiegende Taten werden in Zukunft strafrechtlich verfolgt und mit Gefängnis geahndet. Frankreich möchte damit die Flugsicherheit für Reisende sowie Bordpersonal deutlich erhöhen und ein Zeichen setzen, dass Pöbelei im Flugzeug nicht toleriert wird.
Was fällt unter Pöbelei im Flugzeug?
Als Pöbelei im Flugzeug versteht man nicht nur lautstarke Auseinandersetzungen, bei denen Gäste an Bord der Maschine randalieren. Hierunter fallen auch Situationen, in denen Passagiere den Anweisungen des Kabinenpersonals nicht Folge leisten und beispielsweise ihre Sicherheitsgurte nicht anlegen. Auch Fälle, in denen trotz des Rauchverbots an Bord gedampft oder geraucht wird, können als Pöbelei gewertet werden. Ebenso, wenn man sich weigert, elektronische Geräte auszuschalten.
In schwerwiegenden Fällen werden Passagiere laut, beleidigen das Personal oder es kommt sogar zu Handgreiflichkeiten. Als schwerwiegendes Fehlverhalten gilt sexuelle Belästigung oder das Anschauen pornographischen Materials im Flugzeug. Zu noch extremeren Formen zählen beispielsweise Bombendrohungen oder die Manipulation des Flugsystems. Selbst dauerhaft lautes Reden kann Ordnungswidrigkeit gelten. Wer kurzweilig mal aus Versehen lauter spricht, wird sicherlich nicht sofort gemaßregelt, allerdings sollte man selbstverständlich auch hier Rücksicht gegenüber anderen Passagieren sowie dem Personal nehmen.
Quelle: welt.de
