Die Lufthansa Group hat ein neues Gremium ins Leben gerufen, das sich der Verbesserung des Reisekomforts für Passagiere mit Behinderungen widmet. Am 12. November 2025 traf sich das Accessibility Customer Advisory Committee erstmals in Frankfurt, um erste Impulse für die Anpassung von Angeboten und Services zu geben. Vertreten sind Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Sehbehinderungen, Hörschädigungen oder kognitiven Beeinträchtigungen, die ihre persönlichen Einsichten einbringen. Die Initiative zielt darauf ab, das gesamte Reiseerlebnis inklusiver zu gestalten, von der Buchung bis zum Flug.
Unterstützt wird das Projekt vom Landesbehindertenrat Nordrhein-Westfalen (LBR NRW), der rund 20 Experten mit vielfältigen Behinderungserfahrungen abstellt. Ergänzt werden sie durch die paralympischen Athleten Johanna Recktenwald und Nico Dreimüller, die ihre Expertise aus dem Hochleistungssport einfließen lassen. „Wir wollen das Reiseerlebnis für Passagiere mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen gemeinsam mit der Zielgruppe weiterentwickeln und so einfach und selbstbestimmt wie möglich gestalten“, erklärte Dieter Vranckx, Chief Commercial Officer der Lufthansa Group. Die Treffen sollen regelmäßig stattfinden, um Feedback zu sammeln und konkrete Verbesserungen umzusetzen – auch von externen Kunden.
Fokus auf unsichtbare Behinderungen und digitale Zugänglichkeit
Ein Schwerpunkt liegt auch auf nicht sichtbaren Beeinträchtigungen: Weltweit leben etwa 1,3 Milliarden Menschen mit einer Behinderung, von denen bis zu 80 Prozent unsichtbare Formen haben. Die Lufthansa Group schließt sich daher der Hidden Disabilities Sunflower Initiative an, bei der Betroffene diskret mit einem gelben Sonnenblumen-Symbol auf ihre Bedürfnisse hinweisen können. Austrian Airlines ist seit 2023 dabei, Eurowings seit April 2025 und SWISS seit November – Lufthansa folgt noch 2025, bis Ende 2026 sollen alle Konzern-Airlines mitmachen.
Bereits umgesetzt wurden Anpassungen an den Webseiten: Wichtige Infos für Reisende mit Behinderungen sind nun klarer strukturiert und in einfacher Sprache verfügbar, erreichbar über ein Rollstuhl-Icon in der Kopfleiste. „Die Kooperation ist ein Meilenstein für die Barrierefreiheit, da sie die erste ihrer Art zwischen einer Selbsthilfevereinigung und einem privaten Unternehmen ist“, betonte LBR-Geschäftsführerin Ann-Christin Rauch. Solche Maßnahmen sollen nicht nur Teilhabe fördern, sondern auch allgemeinen Komfort steigern und das Bewusstsein für Inklusion schärfen.
Die Gründung des Komitees unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz der Lufthansa Group, der die gesamte Reisekette berücksichtigt und auf Selbstbestimmtheit setzt. Dadurch soll das Fliegen für alle Gäste unkomplizierter werden.
Quelle: lufthansagroup.com
