Die Airbus A320-Familie, einschließlich der Varianten A319, A320 und A321 sowie der Neo-Modelle, steht vor einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung. Weltweit müssen über 6.000 Maschinen inspiziert werden, da starke kosmische Sonnenstrahlung Sicherheitsdaten in den Flugsteuerungen verzerren kann. Der Hersteller Airbus hat die Maßnahme nach einem Vorfall Ende Oktober mit einem JetBlue-A320 eingeleitet, bei dem es zu einem plötzlichen Höhenverlust kam. Airlines wie Condor, Lufthansa und SWISS haben umgehend reagiert, um den Betrieb sicherzustellen und Ausfälle zu minimieren.
Condor: Keine Betroffenheit durch Software-Update
Bei Condor, das mehrere A320- und A321-Neo-Flugzeuge einsetzt, gibt es vorerst keine größeren Einschränkungen. Die Airline prüft ihre Flotte genau und priorisiert die Sicherheit, während sie Auswirkungen auf den Flugbetrieb so gering wie möglich hält. „Bisher steht fest, dass die für Condor im Einsatz befindlichen Airbus A320/A321 Neo nicht vom erforderlichen Software-Update betroffen sind“, erklärte eine Sprecherin. Condor plant, den normalen Flugplan beizubehalten, solange keine neuen Erkenntnisse vorliegen.
Lufthansa und SWISS: Updates in Nachtstunden durchgeführt
Die Lufthansa Group, zu der auch SWISS gehört, hat die erforderlichen Maßnahmen bereits umgesetzt. Lufthansa betont, dass die Sicherheit oberste Priorität hat und alle Vorgaben von Airbus und Behörden wie der EASA strikt eingehalten werden. Die Software-Updates dauern pro Flugzeug mehrere Stunden und wurden größtenteils in der Nacht vom 28. auf den 29. November sowie am Samstagmorgen erledigt. Dadurch konnten Ausfälle vermieden werden, es könnten jedoch leichte Verspätungen entstehen.
Bei SWISS bleiben die betroffenen Maschinen flugtauglich, da sie nach Hersteller- und Behördenangaben sicher sind. Die Updates laufen parallel zum Betrieb, oft in den Nachtstunden, und Anpassungen am Flugprogramm werden nur bei Bedarf vorgenommen. „Wir beobachten die Lage kontinuierlich und nehmen, nur wenn nötig, Anpassungen im Flugprogramm vor. Ganz ausschließen können wir sie über die kommenden Tage noch nicht“, hieß es von SWISS.
Weltweit etwa zwei Drittel der A320-Flotte betroffen
Die Inspektionen umfassen hauptsächlich Software-Anpassungen, die vor Ort durchgeführt werden können. Ältere Modelle könnten zusätzliche Hardware-Maßnahmen erfordern. Weltweit sind etwa zwei Drittel der A320-Flotte betroffen, was die Sensibilität moderner Flugzeuge für Umwelteinflüsse wie kosmische Strahlung unterstreicht. Die rasche Reaktion der Airlines zeigt, wie eng der Sicherheitsbetrieb mit Herstellern koordiniert wird, um Passagiere und Crew zu schützen. Experten sehen darin einen Meilenstein für die zukünftige Resilienz der Luftfahrttechnik.
Quellen: aerotelegraph.com, reisevor9.de
