Die USA sind seit jeher ein Traumziel vieler Reisender – ob für Städtereisen nach New York, Roadtrips durch Kalifornien oder Naturerlebnisse in den Nationalparks. Doch wer ab Herbst 2025 in die Vereinigten Staaten einreisen möchte, muss nicht nur mehr zahlen, sondern sich auch auf verschärfte Einreiseregeln einstellen. Neben einer deutlichen Erhöhung der ESTA-Gebühren warnt das Auswärtige Amt vor bürokratischen Fallstricken, die vor allem bestimmte Personengruppen betreffen.
ESTA wird fast doppelt so teuer – Antrag jetzt noch stellen
Ab dem 30. September 2025 kostet die elektronische Reisegenehmigung ESTA nicht mehr 21, sondern 40 US-Dollar – also rund 34 Euro. Diese fast verdoppelte Gebühr gilt für alle, die im Rahmen des Visa Waiver Program ohne Visum in die USA einreisen möchten. Auch Kinder und Jugendliche zahlen den vollen Betrag. Für Familien kann das schnell ins Geld gehen: Eine fünfköpfige Familie muss künftig rund 170 Euro allein für die Einreise aufbringen.
Doch es gibt eine gute Nachricht für alle, die bald eine Reise planen: Die ESTA-Genehmigung ist zwei Jahre lang gültig – und wer sie noch vor der Gebührenerhöhung beantragt, profitiert vom alten Preis. Der Antrag kann bequem online oder über die offizielle ESTA-App (für iOS und Android) gestellt werden. Wichtig: Er sollte mindestens 72 Stunden vor Abflug eingereicht werden, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden.
Neue Vorgaben und Unsicherheiten bei der Einreise
Die höheren Gebühren sind nicht die einzige Herausforderung für USA-Reisende. In jüngster Zeit haben sich die Einreisebedingungen teils drastisch verändert – und nicht jeder ist darüber ausreichend informiert. Seit Anfang 2025 etwa akzeptiert das elektronische Antragsformular nur noch die Geschlechtsangaben „männlich“ oder „weiblich“. Für Menschen mit dem Eintrag „X“ oder abweichenden Angaben zwischen Reisepass und Geburtsurkunde kann das zum Problem werden. Laut Auswärtigem Amt ist es in solchen Fällen notwendig, zusätzliche Dokumente mitzuführen, etwa einen beglaubigten Auszug aus dem Geburtenregister.
Ein weiterer Punkt, den viele unterschätzen: Eine gültige ESTA-Genehmigung garantiert nicht automatisch die Einreise in die USA. Die Entscheidung liegt stets beim Grenzbeamten vor Ort. Wer zum Beispiel keine Buchungsbestätigung für Rück- oder Weiterreise vorlegen kann, riskiert, abgewiesen zu werden. Einen rechtlichen Anspruch auf Einreise gibt es nicht – und gegen Entscheidungen der Grenzbeamten gibt es keinen Widerspruch.
Tourismus unter Druck: Rückgang bei Buchungen
Die neuen Maßnahmen stoßen auch in der Reisebranche auf Kritik. Bereits seit Jahresbeginn verzeichnen viele Veranstalter einen Rückgang bei den USA-Buchungen. Nach Angaben der US-Tourismusbehörde kamen im Februar 2025 rund 8,5 Prozent weniger deutsche Gäste als im Vorjahresmonat. Währenddessen erfreuen sich alternative Reiseziele wie Kanada zunehmender Beliebtheit – nicht zuletzt, weil dort die Einreisebedingungen oft einfacher sind.
Die US-Regierung verteidigt die Erhöhung der ESTA-Gebühr mit dem Hinweis auf gestiegene Kosten für Grenzsicherung und touristische Infrastruktur. Auch die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA sei ein Grund, die Mittel entsprechend aufzustocken. Doch ob eine Verdopplung der Einreisegebühr ausgerechnet jetzt hilft, den Tourismus wieder anzukurbeln, bleibt fraglich.
Fazit: Frühzeitig informieren und jetzt noch sparen
Für alle, die eine USA-Reise planen, gilt: Je früher der ESTA-Antrag gestellt wird, desto besser. Wer noch vor dem 30. September 2025 beantragt, zahlt den alten Preis – und umgeht mögliche Komplikationen durch neue Anforderungen. Gleichzeitig empfiehlt es sich, die Hinweise des Auswärtigen Amts genau zu studieren und im Zweifel rechtzeitig Kontakt mit der US-Botschaft oder dem Konsulat aufzunehmen.
Quelle: www.adac.de
