Während der Markt für Low-Cost-Flüge global weiter wächst, bleibt die Entwicklung in Deutschland vergleichsweise gedämpft. Laut der neuen MONITOR Luftverkehr und Low-Cost-Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) macht das preisgünstige Segment weiterhin einen bedeutenden Teil des Passagierluftverkehrs aus, entwickelt sich aber regional sehr unterschiedlich.
Weltweit entfallen rund 31 Prozent aller Passagierflüge auf Low-Cost-Angebote, in Europa sogar etwa 36 Prozent – deutlich mehr als in Deutschland, wo der Anteil auf rund 26 Prozent geschätzt wird. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied im innerdeutschen Luftverkehr, wo Budget-Flüge nur noch etwa acht Prozent des Angebots ausmachen.
Globale Nachfrage und regionale Unterschiede
Der weltweite Passagierflugverkehr steigt weiterhin: Im ersten Halbjahr 2025 wurden rund 2,3 Milliarden Passagiere gezählt, was einem Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Starts im Low-Cost-Segment legten um 4,7 Prozent auf etwa 5,7 Millionen Flüge zu. Besonders in Asien und Teilen des Mittleren Ostens wächst das preisgünstige Flugangebot deutlich. In Europa gehören Länder wie Spanien, Großbritannien, Italien und Frankreich zu den größten Low-Cost-Märkten, während Deutschland im europäischen Vergleich an fünfter Stelle liegt.
Das Low-Cost-Segment ist inzwischen fest im globalen Luftverkehr verankert. Zu den größten Low-Cost-Carriern gehören international bekannte Gesellschaften wie Ryanair, easyJet, Indigo, JetBlue und Southwest Airlines. Weltweit sind mehr als 100 Fluggesellschaften in diesem Segment aktiv.
Situation in Deutschland: Erholung, aber nicht auf Vorkrisenniveau
Auch wenn der deutsche Low-Cost-Markt im Jahresvergleich leicht gewachsen ist (zum Beispiel mit mehr wöchentlichen Starts im Sommer 2025), liegt das Angebot deutlich unter den Werten vor der Pandemie. In einer repräsentativen Juliwoche 2025 zählte das DLR 4.401 Low-Cost-Starts an deutschen Flughäfen – ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024, aber immer noch etwa 34 Prozent unter dem Niveau von 2019. Dominierende Anbieter sind Eurowings, Ryanair und Wizz Air.
Regionale Flughäfen profitieren stärker vom Low-Cost-Trend als große Drehkreuze: An Standorten wie Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und Köln liegt der Anteil billiger Flüge bei über 40 Prozent – an kleineren Flughäfen wie Memmingen oder Weeze sogar bei über 90 Prozent. An den großen Hubs Frankfurt oder München bleibt der Low-Cost-Anteil hingegen niedrig.
Reisende können durch frühzeitige Buchung sparen
Die Preise für Low-Cost-Flüge variieren deutlich je nach Fluggesellschaft und Buchungszeitpunkt. Im Herbst 2025 lagen durchschnittliche Bruttopreise je nach Airline zwischen rund 48 und 113 Euro. Frühzeitige Buchungen (mehrere Monate im Voraus) waren im Durchschnitt deutlich günstiger als kurzfristige Buchungen.
Quelle: cockpit.aero
