Sein Hit „Cowboy und Indianer” ist weltweit bekannt: Auch Sänger Olaf Henning jettet beruflich viel, reist für die Stiftung „Fly & Help“ rund um den Erdball, wenn er nicht gerade zwischen Mallorca und Deutschland pendelt. Uns hat der Künstler verraten, welches Land noch auf seiner Urlaubsliste fehlt, wo er gerne einen Freundschaftsring austauschen würde und wieso er als „Blinder Passagier“ auf Malta landete.
TVneu!: Ab 3. Oktober bist du auf der MS Artiana in Richtung Niederlande unterwegs, im April 2026 bei der Schlagernacht auf Fuerteventura dabei – alles mit „Fly & Help“. Bleibt da noch Freizeit?
Das Schöne an meinem Beruf ist, Singen mit Reisen verbinden zu können. Viel Freizeit bleibt nicht, weil neben den Auftritten noch andere Termine anstehen. Aber die angenehme Zusammenarbeit mit „Fly & Help“, die großartige Atmosphäre mit den Fans und das Urlaubsambiente wiegen alles auf. Der Gesundheit wegen nehme ich mir auch immer eine längere Auszeit, aber muss ich länger planen.
Und wo genießt du diese besonders gerne?
Ich habe ein schönes Häuschen auf Mallorca am Hang der Burg von Capdepera. Da fühle ich mich sehr wohl, fahre am liebsten frühmorgens schon zu einer schönen Bucht, und lasse es mir gut gehen. Strand, Sonne, Meer, und abends was Gutes essen – mehr braucht es nicht.

Du hast sehr früh Klavier und klassischen Gesang gelernt. Spielt das noch eine Rolle in deinem Leben?
Am Airport auf Mallorca steht ein Klavier im Abflugbereich, daneben das Schild: „Spiel auf mir“. Jeder kann das nutzen. Auch ich habe mich schon mehrmals hingesetzt, einfach eine Fuge oder Toccata von Bach gespielt. Leute bleiben stehen und applaudieren. Das ist wunderbar entspannend, ehe es zurück in die Heimat nach Nordrhein-Westfalen geht.
Du besitzt dort auch eigene Pferde – wer hütet die, wenn du auf Achse bist?
Vier Pferde und ein Fohlen – die stehen bei Bekannten auf dem Hof, da sind sie gut aufgehoben. Meine Tochter, die reitet, kümmert sich auch. Aber wenn es zeitlich geht, bin ich selbst dort. Neben meinem Job ist mir das Wichtigste, dass es den Pferden gut geht. Das Gestüt ist mein Ausgleich. Morgens ausmisten, rauslassen, gucken, neue Weiden einzäunen. Ich bin ein Pferdenarr und liebe die Natur, wo ich mich austoben kann.
War die Liebe zu Pferden auch Inspiration für deinen Hit „Cowboy & Indianer“?
Als Kinder haben meine Nachbarstochter und ich uns gerne zum Karneval als Cowboy und Indianer verkleidet. Ich kenne niemanden, der das nicht früher gemacht hat. Heute gilt das als „kulturelle Aneignung“, ist mir aber wurscht. Ein Riesenhit, der auf Oktoberfest in Japan, aber auch auf Kindergeburtstagen gespielt wird. Die Zweideutigkeit des Textes haben nur wir Erwachsene im Kopf. Auf das Lied bin ich heute noch stolz! Obwohl es nicht richtig in mein Popschlager-Repertoire passt, hat es mir alle Türen geöffnet.
Welches Land fehlt noch auf deiner Bucket-List?
Auch wenn es keiner glauben mag, ich war noch nie in Amerika. Meine Freundin, eine echte Abenteuerin, hat 27 Länder bereist, die USA ebenfalls. Alle, die ich kenne, waren da – sogar meine Eltern – nur der Olaf nicht. Das ist echt traurig, aber das Land steht ganz weit oben auf der Liste und werde ich sicher demnächst bereisen. Vier Wochen mindestens.
Kleines Lieder-Länder-Roulette: „Jetzt oder nie“ heißt ein Song – gibt es bei dir auch mal Spontanurlaub?
Den gibt es öfter, weil ich gleich an der Grenze zu den Niederlanden lebe. Gerne fahre ich mit der Fähre nach Texel, wo ich schon zigmal gewesen bin. Eine wunderbare Insel – und ich freue mich schon darauf, mit der MS Artania Anfang Oktober dort anzulegen. Texel ist wunderbar naturbelassen, hat super Sandstrände und Hunde sind überall erlaubt. Und wenn du keinen hast, wirst du fast schon komisch angeschaut (lacht).

Ein anderer Songtitel: „Besser geht’s nicht“ – wo hast du das das letzte Mal erlebt?
Auf der MS Artania. Das Personal dort liest mir Wünsche von den Augen ab. Als wir im Restaurant speisten, haben die Bedienungen gleich gemerkt, wie hungrig ich bin, und vier bis fünf Gänge aufgefahren. Wir haben dann jeden Abend dort gegessen, wo ich stets gefragt wurde: „Wieder doppelte Portion?“ So viel Freundlichkeit und Herzlichkeit – besser geht’s wirklich nicht.
Wann und warum lief es das letzte Mal ein Urlaub „echt Kacke“?
Als wir nach Mexiko zur Schlagernacht reisen wollten, fuhren wir drei Stunden zum Flughafen Frankfurt. Am Check-In der Schock: Der Reisepass meiner Freundin lag noch bei mir zu Hause. Das war echt kacke. Nur über sehr gute Kontakte haben wir einen vorübergehenden Pass beschafft – für das Foto hat ein Bekannter meine Freundin kreuz und quer durch Frankfurt chauffiert. Ich habe mich schon allein in Mexiko gesehen. Das wäre echt traurig gewesen.
Außer mit Anna-Maria Zimmermann im Duett: Mit wem würdest du wo gerne einen „Freundschaftsring“ austauschen?
Für den Anlass gäbe es keinen schöneren Ort als Paris. Natürlich unter dem Eiffelturm. Auf den Ring wartet meine Freundin aber immer noch (lacht). Auch sonst mag ich die Stadt der Liebe sehr, mich in irgendein Café zu setzen, vier Stunden einfach nur alles auf sich wirklich zu lassen. Croissant, Kaffee, diese Leichtigkeit des Seins… genau mein Ding.
Warst du schon einmal „Blinder Passagier“?
Auf Malta tatsächlich (lacht) Bei einer Kreuzfahrt bin ich früher vom Schiff gegangen, weil ich nach Hause fliegen musste. Nur waren die Ausschiffungspapiere noch nicht fertig, sodass ich beim Zoll aufgehalten wurde. Da wurde ich als blinder Passagier eine halbe Stunde lang in einer Baracke verhört, sodass ich mir wie im Film „Casablanca“ vorkam. Etwas mulmig war mir schon, bevor sich das Missverständnis aufgeklärt hat.
Wo könntest du dir vorstellen „Für heute für morgen für immer“ zu sein?
Dort, wo mein Herz ist: In Deutschland fühle ich mich am meisten zuhause. Da ist mein Hafen, kann ich Kraft tanken. Mit meinen Tieren. Mit meiner Familie. Das ist das größte Gut, was man haben kann.
Das Interview führte Steffen Wulf für sonnenklar.TV