Wer an Amsterdam denkt, hat meistens zuerst Grachten, Fahrräder und eine bunte Kulturszene vor Augen. Doch jenseits der bekannten Sehenswürdigkeiten warten zahlreiche versteckte Highlights, die den meisten Touristen verborgen bleiben. Sie sind ebenso typisch für die Stadt wie die altbekannten Orte und verraten so einiges über die Bewohner und deren Geschichte.
Wenn ihr die niederländische Hauptstadt also mal von einer anderen Seite kennenlernen möchtet, dann sind unsere Geheimtipps für Amsterdam genau das Richtige. Wir verraten euch, wo ihr charakteristische Viertel, Kultkneipen und liebevoll bewahrte Zeitzeugen findet, die noch nicht in jedem Reiseführer erwähnt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Oud-West – ein Viertel voller Authentizität, Kreativität und Leben
- 2. Café’t Smalle – eine Kultkneipe am Kanal
- 3. Hausbootmuseum – so lebt es sich auf dem Wasser
- 4. Electrische Museumstramlijn – die Stadt von den Gleisen aus entdecken
- Häufig gestellte Fragen
Ein Bummel entlang der Grachten ist für jeden Amsterdam-Besucher ein Muss. Doch nur ein paar Schritte weiter offenbart sich bereits eine ganz andere Seite der Stadt: Geheimtipps wie das angesagte Viertel Oud-West locken mit Food-Hotspots und allerlei Kreativität. Wir zeigen euch, warum ihr sie unbedingt besuchen solltet.
1. Oud-West – ein Viertel voller Authentizität, Kreativität und Leben

Wer Amsterdam abseits der Touristenströme erleben möchte, ohne dabei auf lebendige Straßen zu verzichten, ist in Oud-West genau richtig. Westlich des Zentrums, direkt am Rande des Grachtengürtels, erwartet euch ein dynamisches Viertel mit einem Mix aus trendigen Cafés, kleinen Boutiquen, lokalen Märkte und ruhigen Wohnstraßen. Bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Seitenstraßen eröffnet Oud-West seine kreative Seite: farbenfrohe Graffitis, kleine Galerien und versteckte Street-Art-Spots machen das Viertel zu einem fast geheimen Hotspot für Urban Art mit echtem Insider-Charme. Die perfekte Adresse für eine Pause zwischendurch sind die Foodhallen: Das frühere Straßenbahndepot wurde liebevoll umgestaltet und beherbergt heute ein buntes Angebot an internationalen Streetfood-Ständen, ein Kino und ein stilvolles Boutique-Hotel.
Öffnungszeiten Foodhallen: Montag bis Donnerstag: 12:00 Uhr bis 00:00 Uhr, Freitag bis Sonntag: 11:00 bis 01:00 Uhr.
2. Café ‚t Smalle – eine Kultkneipe am Kanal
Eine gute Bierauswahl, gemütliche Sitzbänke und das Fehlen von Musik – all das vereint die sogenannten „Bruin Cafés“ in Amsterdam und macht sie so besonders. Neben der namensgebenden, dunklen Einrichtung haben die braunen Kneipen noch eine weitere Eigenheit: Durch jahrelanges Rauchen in den Innenräumen haben sich die einst weißen Wände über die Jahre leicht verfärbt. Heute herrscht allerdings ein striktes Rauchverbot. An Gemütlichkeit und Geselligkeit haben sie aber nichts verloren und gehören zu den authentischsten Treffpunkten der Stadt. Unser Amsterdam Geheimtipp: das Café ‚t Smalle, das Ende des 18. Jahrhunderts von einem Deutschen gegründet wurde. Im Gegensatz zu anderen Kultkneipen findet ihr hier eine Terrasse mit wunderschönem Blick auf die Egelantiersgracht. Sucht euch ein freies Plätzchen zwischen den Einheimischen und erlebt bei einem niederländischen Bier und lokalen Snacks wie Bitterballen das typische Kneipenflair. Ein Bier von Fass gibt es ab ca. 3,70 Euro.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 14:00 bis 00:00 Uhr, Samstag: 13:00 bis 01:00 Uhr, Sonntag: 13 bis 23 Uhr.
3. Hausbootmuseum – so lebt es sich auf dem Wasser

Überall in Amsterdam schaukeln die Boote auf den Grachten, hunderte davon sind sogar bewohnt. Doch wie lebt es sich auf dem Wasser? Wer sich diese Frage während eines Spaziergangs durch die Kanäle auch schonmal gestellt hat, findet im Hausbootmuseum die passenden Antworten. Das ehemalige Frachtschiff „Hendrika Maria“ aus dem Jahr 1914 liegt heute an der berühmten Prinsengracht, auf Höhe der Hausnummer 296. Somit ist es nur wenige Gehminuten vom Anne-Frank-Haus entfernt. Nachdem es seinen Dienst als Lastkahn beendet hatte, wurde es zunächst zu einem gemütlichen Hausboot mit rund 80 m² Wohnfläche umgebaut. Einige Jahre später ist dann das Museum entstanden. Interaktive Videoinstallationen und Audiotouren in acht Sprachen – darunter auch auf Deutsch – zeigen, wie das Leben an Bord Mitte des 20. Jahrhunderts aussah, wie die Strom- und Wasserversorgung an Bord funktioniert und was mit dem Abwasser passiert. Besucher erhalten so einen faszinierenden Einblick in das Leben auf den Grachten.
Öffnungszeiten: täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr, Eintrittspreis: ca. 9,50 Euro für Erwachsene.
4. Electrische Museumstramlijn – die Stadt von den Gleisen aus entdecken
Eine Stadtrundfahrt der besonderen Art bieten die Freiwilligen der Elektrischen Museumstramlijn an. Während der Hauptsaison heißt es am Dam-Platz „Einsteigen bitte“, wenn die historische Tram der Linie 20 zu ihrer Rundfahrt durch Amsterdam aufbricht. Wie früher verkauft auch heute noch der Schaffner die Tickets. Während ihr es euch auf den liebevoll restaurierten Holzbänken der Straßenbahn gemütlich macht, taucht ihr in ein Stück Stadtgeschichte ein, denn die Fahrt führt an einigen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten vorbei. So zieht erst das Rijksmuseum an eurem Fenster vorbei und kurz darauf auch der berühmte schwimmende Blumenmarkt. Wer dem Trubel der Innenstadt gerne für ein paar Stunden entfliehen möchte, steigt stattdessen in die Linie 30 ein. Sie verläuft über die rund sieben Kilometer lange Haarlemmermeer-Bahnstrecke hinaus ins Grüne und eröffnet den Blick auf ruhige Vororte und idyllische Kanäle. Ein einmaliges Erlebnis, das Kultur, Geschichte und die schönsten Orte Amsterdams vereint.
Öffnungszeiten: Samstag und jeden zweiten Sonntag im Sommer, Eintrittspreis: ca. 10 Euro.

Häufig gestellte Fragen zu Amsterdams Geheimtipps
Welche Grachtenfahrt in Amsterdam ist die schönste?
Fahrten in kleinen, offenen Booten, sogenannte Open Boat Tours, bieten den besten Blick auf die malerischen Ufer und ermöglichen es, direkt mit dem Kapitän ins Gespräch zu kommen – so wird die Tour besonders persönlich und informativ.
Wohin am Abend in Amsterdam?
Der lebendige Leidseplein mit seinen zahlreichen Bars, Cafés und Clubs ist der ideale Ausgangspunkt, um in das Nachtleben der Stadt einzutauchen. In den Sommermonaten lohnt sich ein abendlicher Ausflug in den Vondelpark – hier finden im Freilichttheater kostenlose Vorstellungen statt.
Was kann man in Amsterdam mit Kindern machen?
Im Wissenschaftsmuseum NEMO erwarten euch interaktive Ausstellungen voller spannender Experimente. Kinder und Erwachsene lernen hier die Welt der Physik, Biologie, Chemie und Technik spielerisch besser kennen.
Fazit zu den Geheimtipps in Amsterdam
Wer die niederländische Hauptstadt jenseits der klassischen Highlights erkundet, entdeckt schnell den besonderen Charme, der in ihren versteckten Ecken lebendig wird. Unsere Amsterdam Geheimtipps führen euch abseits der üblichen Touristenwege und zugleich mitten ins authentische Herz der Stadt. Ob beim entspannten Bummel durch Oud-West, einem Bier im Café ’t Smalle, einem Besuch im Hausbootmuseum oder bei einer Fahrt mit der historischen Tram – überall begegnet euch ein Stück echtes Amsterdam, das spannende Geschichten erzählt und zu unvergesslichen Momenten einlädt, die den meisten verborgen bleiben.
